Winterwandern – zu Fuss aufs Niederhorn

Ich habs geschafft: bei Wind und Wetter bin ich aufs Niederhorn gewandert – es hat so Spass gemacht! Ich war schon mehrfach auf dem Niederhorn, aber jedesmal wars wieder neu und anders. Und ja, heute ganz besonders, es hat ziemlich gewindet auf 2000 Meter über Meer.

Aber jetzt mal ganz von vorne: Nachdem die Wetterprognose das ganze Wochenende schlechtes Wetter angesagt hat, am Freitag aber traumhaft schöner blauer Himmel war, habe ich mich am Samstag spontan entschieden aufs Niederhorn zu wandern (naja das ist jetzt nicht ganz logisch, aber ich wollte einfach wieder in die Berge). Früh aufgestanden – los geht’s! Ab Basel über Bern und Thun dauert die Fahrt nach Beatenbucht exakt zwei Stunden. Danach geht’s mit der Standseilbahn nach Beatenberg. Ab da nehmen die meisten die Seilbahn. Ich habe kurz gestutzt, aber dann war klar: Ich will da hochwandern. 800 Höhenmeter sollten machbar sein, ausserden gibt’s immer noch die Möglichkeit, in der Mittelstation zuzusteigen – also los.

Winterwandern ist langweilig?

Von wegen. Seit einigen Jahren mache ich immer wieder Wanderungen im Schnee – und die heute ist besonders anstrengend. Auch wenn der Anfang noch schneefrei ist, gings gleich zu Beginn schon ordentlich in die Höhe (zugegeben, ich habe da noch die steilere Sommerstrecke genommen). Der Winterwanderweg macht dann einige Umwege im Vergleich zum Sommerwanderweg. Zum Glück, denn im Schnee ist die Wanderung sowieso schon genug anstrengend. In der Mitte gibt’s ein Smoothie zur Stärkung, und weiter geht’s. Es schneit, aber es ist wunderschön. Schnell wird klar, dass ich null Aussicht habe – während der Wanderung nicht und oben ist sowieso alles dicht. Der Weg ist aber immer gut erkennbar und die Schneeflocken tanzen – es ist wirklich traumhaft schön. Die zweite Hälfte wandere ich dann parallel zur Schlittelroute. Je weiter ich nach oben komme, desto steiler wird’s und desto mehr Neuschnee hats. Nicht mehr wandern, sondern stapfen.

Bei Wind und Wetter

Vor den letzten zwanzig Minuten treffe ich noch eine Gruppe Chinesen, die runterschlitteln. Ich frage sie, wie lange es noch dauert bis zur Bergstation. Ja so 10 Minuten. Frohen Mutes geht’s also weiter. Naja, es werden daraus sicher 20 Minuten: Der Tiefschnee wird immer mehr (auch wenn ich natürlich auf der Winterwanderroute bin, ist ja gut markiert) und es wird richtig stürmisch auf 2000 Meter über Meer. Ich wandere von Markierungspfosten zu Markierungspfosten, ich sehe die Antenne schon, und doch ist’s noch weiter als gedacht. Aber ufffffff geschafft, das Bergrestaurant (und Hotel) wartet mit einem feinen Veggie-Menu und null Aussicht. Bis dann für 15 Minuten der Sturm auch die Wolken wegpustet und endlich: es hat sich gelohnt – die Traumaussicht sogar auf die Star-Berge Eiger, Mönch und Jungfrau. Die Anstrengung ist vergessen, die Freude riesig – und die nassen Kleider sind rasch gewechselt. Für die Rückfahrt nehme ich dann aber doch die Seilbahn.

niederhorn

Traumaussicht vom Niederhorn

Kurzinfo:

Basel-Beatenbucht: 2h, ca. 30 Franken mit Halbtax.

Seilbahn: einfach 15, retour 19 Franken

Bei schönem Wetter: Rückweg ab Niederhorn nach Waldegg und da aufs Postauto.

Auch schön: Übernachten auf dem Niederhorn.

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