Ja ich gebs zu, ich war schon ziemlich aufgeregt. Ich habe mich vom Abendessen am Bodensee bei meinen Freunden verabschiedet, habe mein Fahrrad gepackt und bin losgefahren in Richtung Wald. Ich wollte meinen Schlafplatz suchen. Im Rucksack hatte ich meinen neuen Schlafsack, meinen neuen Biwacksack, eine Schlafmatte und nicht viel mehr. Mein Ziel: einfach mal im Wald schlafen. Natürlich geht es in meinem Kopf sofort los: aber da gibt es viele Tiere, der böse Mann, der mich im Wald findet? Ein Wolf? Ein Wildschwein? Dann wieder die andere Stimme: keine Sorge, da findet Dich niemand, es gibt keine lebensbedrohenden Tiere im Wald und es wird wunderschön. Puh.

 

Ich fand ein sehr schönes Stück Wald und auch wenn der Boden nicht ganz eben war, wollte ich genau da schlafen. So habe ich meinen Schlafsack und den Biwacksack ausgebreitet. Um 22h wurde es langsam dunkel. Die Mücken begannen um mich rumzuschwirren – da habe ich dann das Moskitonetz an meinem Biwacksack sehr geschätzt. Ich habe mich noch ein bisschen umgeschaut, den Fluglärm und Strassenlärm bemerkt und bin dann ziemlich bald eingeschlafen. Sehr unaufgeregt eigentlich.

Schlafplatz im Wald (unbezahlte Werbung)

Um 1 Uhr bin ich dann mal aufgewacht. Es war stockdunkel. So richtig dunkel, nicht so wie zuhause, wo ich dann doch noch die Strassenlampe sehe. Und es war ruhig. Komplett ruhig. Der Wald schläft, ich habe keinen Mucks gehört. Da bin ich dann auch wieder eingeschlafen. Bis um kurz nach vier. Da ist der Wald erwacht, die Vögel haben begonnen zu singen, die Sonne ging auf und da! Ein Reh nur 10 Meter von mir entfernt. In einer Ruhe frass es an den Blättern der Bäume. Und ging dann wieder weiter. Habe noch ein Tier gehört, das ich nicht zuordnen konnte und zack, war das Reh dann auch weg. Ich schlief nochmals eine Runde, aber so um 6.30h wirkt der Wald schon komplett wach, da wollte ich auch aufstehen. Ich habe mein (kaltes) Porridge gegessen (das mit dem Kocher muss ich nochmals üben) und genau rechtzeitig vor dem Regen wieder in Richtung Bodensee geradelt. Weiter gings mit dem Familienprogramm im Locorama, der Ausstellung mit historischen Lokomotiven. Was für eine Nacht, was für eine Erfahrung. Es ist bestimmt nicht das letzte Mal, das ich im Wald geschlafen habe. Vorbereitung braucht es ja keine, der Biwaksack wartet auf das nächste Abenteuer. Und das Gefühl, dass ich ja nichts brauche ausser einen warmen Schlafsack, das fasziniert mich und lässt mich den Alltag aus einer neuen Perspektive sehen.

 

Hast Du schon mal im Wald geschlafen? Was sind Deine Erfahrungen? Ich bin gespannt! Schreib mir gerne in die Kommentare.