Ja es geht und es war total aufregend: um 5.20h morgens früh bin ich losgefahren und um Mitternacht bin ich in Dublin angekommen – ein perfekter Reisetag. Ich habe schon bei der Buchung meinen Reiseplan hier veröffentlicht: http://nathalieontour.ch/mit-zug-und-faehre-nach-dublin/. Und ja – es hat geklappt!

 

Erste Herausforderung: rechtzeitig am Bahnhof ankommen. Ich bin unverbesserlich. Trotz Packen am Vortag, genauer Vorbereitung, Zeitplan und Prüfen aller Optionen – am Ende hetze ich jedesmal auf den Bahnhof. Und diesmal war es besonders schlimm. Mit dem Rucksack auf dem Rücken bin ich mit dem Fahrrad die 20minütige Strecke in gefühlten 10 Minuten gefahren. Patschnass komme ich am Bahnhof an, renne um die Baustelle, finde den Zug, setze mich rein und er fährt auch sofort los. Puh. Geschafft.

 

Basel bis Lille

Jetzt mal entspannen, denn der Urlaub kann beginnen. Und ja, Learning Nummer 1: Geh lieber eine Stunde früher aus dem Haus. Ich werds versuchen. In Mulhouse angekommen dann die erste Verspätung: der TGV nach Lille hat eine Stunde Verspätung. Durchatmen. Frühstücken. Entspannen.

Das erste Mal habe ich eine Verbindung nach London, die nicht über Paris sondern über Lille fährt. Das ist natürlich superpraktisch, der Bahnhofswechsel in Paris entfällt und geht viel schneller. Wegen der Verspätung reichts nicht mehr für einen Stadtspaziergang in Lille, aber sonst klappt alles reibungslos. In Lille geht’s auf den Eurostar, wie üblich gibt’s da eine Pass- und eine Gepäckkontrolle.

eurostarinlille

Statt über Paris fahre ich heute über Lille.

Durch den Tunnel nach London

Die Fahrt durch den Tunnel ist wie immer völlig unspektakulär, weil ich sie eigentlich immer verpasse und nicht bewusst wahrnehme sondern wie alle rundum genüsslich das Sandwich weiterfuttere – und das doch 40 Meter unter Meer. Spooky irgendwie. Aber auch richtig faszinierend. Nach dem Tunnel dann: Welcome in Great Britain. Und schnell noch die Uhr umstellen. Ganz schnell fährt man dann auch in London ein. Und da habe ich jedesmal den grössten Energieschub: Ich bin in London!! St. Pancras Station! Mittendrin in der Hektik von London. Der Bahnhof selbst ist schon echt faszinierend gebaut. 1868 ist der erste Zug in St. Pancras eingefahren. Im 2007 wurde der Bahnhof komplett neu eröffnet, dies war der Zeitpunkt in dem die internationale Strecke durch den Eurotunnel funktionstüchtig und mit St. Pancras verbunden war. Gleich neben St. Pancras befindet sich der nationale Bahnhof Kings Cross – dort fahren dann die Züge weiter nach England oder bis nach Schottland.

stpancras

Ich bin in London angekommen – St. Pancras Station

Jetzt ist aber erstmal Zeit für eine Mittagspause in London. Da dies ein Highlight für mich darstellt, einfach mal kurz in London Mittag zu essen, schreibe ich dazu noch einen eigenen Artikel.

 

Von London bis Holyhead

Weiter geht die Fahrt an die Küste von Wales nach Holyhead. Der Zug fährt ab London Euston Station. Klingt nach einem komplizierten Bahnhofswechsel? Ist es nicht. In 10 Minuten erreichst Du den Bahnhof Euston von St. Pancras aus zu Fuss, alles ganz entspannt. Da ich jetzt im Ferienmodus bin, gehe ich auch rechtzeitig zum Bahnhof. Dort kannst Du ganz einfach mit dem erhaltenen Code und Deiner Kreditkarte Deine Tickets am Automaten abholen. Bisher hats immer auf Anhieb geklappt, jetzt musste ich doch kurz an den Schalter. In England musst Du jeweils in der Halle warten, bis auf der grossen Anzeige die Perron-Nummer (Bahnsteig) angezeigt wird. Die Halle ist also voll mit wartenden Leuten, die alle auf die Anzeigetafel starren. Das gibt ein ziemlich witziges Bild ab.

 

Umsteigen musste ich kurz noch in Crewe. Da waren alle (nicht nur ich) etwas verwirrt, da vom selben Perron mehrere Züge abgefahren sind. Aber die Leute reden ja miteinander und dann klappt das alles. Nun kommt der etwas peinliche Teil: als erfahrene Zugfahrerin habe ich es doch geschafft, die Einfahrt in Holyhead zu verpassen. Erklären kann ichs mir noch immer nicht. Den Blick hatte ich immer an der Stationsanzeige im Zug. Diese ist leider bei Holyhead „hängengeblieben“, die Endstationsansage gab es nicht oder habe ich verpasst (??) und realisiert habe ich das, als wir wieder aus dem Bahnhof rausfahren – zurück in Richtung London. Naja, kann passieren. Aussteigen an der nächsten Station, Taxi (jaja ich im Taxi…) nehmen und doch noch rechtzeitig am Hafen in Holyhead ankommen.

 

Dort warten auch schon alle auf mich: also rasch das Gepäck einchecken (und nicht mehr realisieren, dass ich unterwegs ein paar Sachen zur Unterhaltung brauchen könnte), in den Shuttlebus einsteigen und ab aufs Schiff. Wie schön, wenn dann der Wind alle Stressgedanken wegpustet und ich nur noch Meer um mich rum sehe. Bis dann die spektakuläre Einfahrt nach Dublin erfolgt – aus der Weite des Meeres rein in den Stadthafen. Ein erlebnisreicher Tag neigt sich dem Ende zu, ich habe unglaublich viel erlebt und kann mir nicht vorstellen, anders in Dublin anzukommen als mit der Fähre. Ich teile noch mit anderen Fährefahrenden ein Taxi bis rein in die Stadt (der Bus fährt um Mitternacht nicht mehr), lasse mich zum grossen Busarus Busbahnhof fahren und nehme dort das mir schon bekannte Isaac’s Hostel. Gute Nacht.

fährenachdublin

Bei Sonnenuntergang auf der Fähre nach Dublin

Die Zeiten und Preise der Anfahrt gibt’s in diesem Blogpost: Mit Zug und Fähre nach Dublin: Tickets I Dauer I Preise 

 

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